The Arts of Succession
25. Juli 2013
Creating Dynasties in the Ancient World and Beyond
Tagung
Für jede Monarchie bedeutet der Tod des Herrschers eine unvermeidliche Krise. In diesem Moment hält die politische Ordnung gewissermaßen für einen Moment den Atem an und lässt strukturelle Kontingenzen zu. Wie dramatisch dieser Moment ist, hängt dabei ganz von der Art der Alleinherrschaft ab: Die Art und Weise, wie der Nachfolger bestimmt wird, wirft konkurrenzlos scharfes Licht auf die Parameter der bestehenden Ordnung.
Betrachtet man die Sukzession als ganze, lässt sich für jede Alleinherrschaft eine Sequenz erstellen, die den Weg von einem Herrscher zum nächsten gliedert. Sie reicht über Designationsmechanismen bis zur Teilübertragung von Kompetenzen auf den Nachfolger in spe. Ebenfalls relevant sind Blutsverwandtschaft und ihre rechtlichen Äquivalenzen (Adoption), Abstammungsfiktionen und Heiratsverbindungen. Der Abschluss der Sequenz ist die Inversion im Verhältnis zwischen Vorgänger und Nachfolger: die inszenierte Erinnerung an den toten Herrscher, seine Verehrung oder Nichtverehrung post mortem.
Unter diesen Umständen eignet sich die Betrachtung der Sukzessionsregime in besonderem Maße für einen Monarchievergleich. Der ins Auge gefasste Zeitrahmen reicht dabei von den altorientalischen monarchischen Herrschaften des 1. Jahrhunderts vor Christus bis zu den germanischen Reichsbildungen der Spätantike bzw. des Frühmittelalters.
Do–Sa, 25.–27. Juli 2013, ab 9:30 Uhr
Konzil Konstanz, Speichersaal, Hafenstraße 2, 78462 Konstanz
Kontakt
Prof. Dr. Ulrich Gotter ulrich.gotter[at]uni-konstanz.de